Grußwort Pastor Behr V

Liebe Leserinnen und Leser!

Zum Sonntag nach Ostern die Geschichte von Thomas: Er zweifelt, ob der, der vor ihm steht, tatsächlich der auferstandene Jesus ist. „Erst, wenn ich die Nägelmale an deinen Händen sehe, will ich es glauben.“ Doch Jesus entgegnet: „Selig sind, die nicht sehen, und doch glauben.“

Das macht uns den Umgang mit der Corona-Krise ja auch so schwer: Wir sehen nichts, und sollen doch immer und immer wieder 2 Meter Abstand halten. Die Gefahr ist unsichtbar. Selig sind, die nicht sehen, und doch glauben.

Das wird uns im Leben so manches Mal abverlangt: An das zu glauben, was wir nicht sehen. Und doch kann genau das auch ein Trost sein: Gott ist bei uns, auch wenn er unsichtbar bleibt. Gott hält uns auch in schweren Tagen, auch wenn wir ihn wenig spüren. Selig sind, die nicht sehen, und doch glauben.

Der Dichter Matthias Claudius drückt es einmal so aus (EG 482, Vers 3 und 5):

Seht ihr den Mond dort stehen?
Er ist nur halb zu sehen
und ist doch rund und schön.
So sind wohl manche Sachen,
die wir getrost belachen,
weil unsre Augen sie nicht sehn.

Gott lass dein Heil uns schauen,
auf nichts Vergänglichs trauen,
nicht Eitelkeit uns freun;
lass uns einfältig werden
und von dir hier auf Erden
wie Kinder fromm und fröhlich sein.

In diesem Sinne grüßt Sie herzlich
Ihr Pastor Behr